Jeder Fußballspieler trägt sie, jeder Fußballspieler braucht sie und dennoch stehen sie oft im Schatten – Fußballschuhe. Dabei sind gute Fußballschuhe unerlässlich und jeder Spieler hat eine ganz besondere Beziehung zu seinen Schuhen. Und die Fußballschuhe haben sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter entwickelt: Mittlerweile sind Fußballschuhe richtige Hightechprodukte.
Die technische Entwicklung der Fußballschuhe
Die Geschichte des modernen Fußballschuhs beginnt bei der Fußball-WM 1954, als der deutsche Ausrüster Adolf Dassler, Gründer der Firma adidas, Schuhe mit auswechselbaren Stollen erfand, was der deutschen Mannschaft bei wechselnden Wetterbedingungen große Vorteile verschaffte und letztendlich auch den Titel ermöglichte. Seitdem haben sich Fußballschuhe immer weiter entwickelt: Neue Materialien, neue Farben, neue Designs. Fußballschuhe sind nicht nur praktische Produkte, sondern auch Statussymbole und Designobjekte. Immer ausgefallener werden die Designs und immer kreativer die Designer. So kam es bei den pinken Fußballschuhen von Franck Ribery zu einem großen Aufschrei, nicht nur in der Fußballszene, sondern auch in der Modebranche – Ribery war schließlich der erste Spieler der Schuhe in dieser (ungewöhnlichen) Farbe trug. Doch auch hier scheint der erste Schock überwunden zu sein, mittlerweile liefen auch Spieler wie Marco Marin oder Marco Reus und auch Superstars wie Christiano Ronaldo in dieser Farbe auf.
Eine Beziehung: Schuhe und Spieler
Fußballspieler haben eine innige Beziehung zu ihren Schuhen. Schließlich muss der Ball mit den Schuhen kontrolliert werden, ein gutes Ballgefühl ist für einen erfolgreichen Spieler unerlässlich. Mit dem falschen Schuh kann der Spieler nicht seine Höchstleistungen abrufen und neigt zu einer höheren Fehlerquote, vor allem im so wichtigen Passspiel. Kein Wunder, dass zwischen Spieler und Schuh die Chemie stimmen muss. Manche Spieler schwören dabei auf besonders enge Schuhe, kaufen ihre Schuhe meist sogar einige Nummern zu klein, während andere Platz in ihren Schuhen brauchen. Meist wird schon in der Jugend eine favorisierte Marke für den passenden Schuh gefunden, es dominieren hier adidas, Nike und Puma. Natürlich ist der passende Schuh auch Glaubenssache. So kam es des Öfteren schon zu Skandalen als Spieler nicht die Schuhe des offiziellen Ausrüsters trugen, sondern der Marke ihres Vertrauens. Mittlerweile ist die Wahl des Schuhs unabhängig vom Trikotausrüster zugelassen.
Zwischen den einzelnen Marken gibt es bestimme Unterschiede was Passform und Materialien angeht. Diese sollen nun erörtert werden.
Fußballschuhe von Adidas
Wie bereits erwähnt, kann adidas in seiner Firmengeschichte auf den größten Durchbruch bezüglich Technik zurückblicken. Auch heute dominiert der deutsche Ausrüster den Fußballschuh. Die aktuell führenden Modelle von adidas sind der adidas 11 pro und der adidas Adipure 11 pro. Die adidas Schuhe punkten mit der besonderen CTRL/WEB Oberfläche und dem einmaligen GROUND/CONTROL System. Mit dieser Oberfläche soll der Ball besonders gut kontrolliert werden können. Auch im Design steht adidas seinen Konkurrenten Nike und Puma in nichts nach. Waren die adidas Schuhe früher im klassischen schwarz-weißen Design gehalten, so sind sie heute in allen denkbaren Farben erhältlich. Dabei ist jedoch ein Detail stets unverändert geblieben: Die charakteristischen drei Streifen an der Seite, die den Markenkern von adidas bilden. Adidas Schuhe fallen in der Regel etwas kleiner aus, hier ist also vorsicht geboten. Weiterhin können die adidas Schuhe vor allem im geringen Gewicht punkten – mit nur 99 Gramm gehört der 99boot zu den leichtesten Schuhen die aktuell erhältlich sind. Adidas bietet weiterhin auch klassische Lederschuhe an, wobei diese schwerer als die modernen Kunststoffschuhe sind. Für die modernen Kunststoffschuhe muss man zuweilen tief in die Tasche greifen, Preise jenseits von 100€ sind bei adidas (aber auch bei den anderen großen Anbietern) für die Spitzenmodelle keine Seltenheit.
Adidas ist auch der aktuelle Ausrüster der deutschen Fußballnationalmannschaft. Dennoch besteht kein Zwang der Spieler die Schuhe von adidas zu tragen. Manche Spieler haben eigene Ausrüsterverträge mit anderen Unternehmen abgeschlossen und tragen daher auch die Fußballschuhe anderer Marken. Der DFB akzeptiert diese Verträge und weiß selbst, dass manche Spieler in ihren eigenen Schuhen auch die besten Leistungen abliefern können, daher sind die Schuhe von Spieler zu Spieler unterschieden – einen Einheitsschuh gibt es in der Nationalmannschaft nicht.
Fußballschuhe von Nike
Die amerikanische Marke Nike punktet vor allem im Design. In dieser Hinsicht war der Konzern jedoch auch schon Abseits der Schuhe immer führend. Auch wenn Nike kein so geschichtsträchtiger Konzern wie der deutsche Konkurrent adidas ist, so muss er sich sicherlich nicht verstecken. Aktuell bietet Nike fünf Produktlinien für Fußballschuhe an: Die Mercurial Modelle für besondere Geschwindigkeit, Magista für Spielmacher, Hypervenom für besondere Agilität, Tiempo für ein besonders gutes Ballgefühl und Footballx für Hallenspieler. Nike Fußballschuhe fallen in der Regel etwas größer aus, hier ist für potenzielle Käufer also Vorsicht geboten. Auch preislich heißt es bei Nike eher glotzen statt kleckern. Bei den Spitzenmodellen können schon einmal Preise über der 200€ Marke erreicht werden, sicherlich kein Schnäppchen, aber dafür kann man sich der Qualität der Schuhe sicher sein.
Fußballschuhe von Puma
Der dritte große Ausrüster für Fußballschuhe ist der deutsche Hersteller Puma. Ähnlich wie die Schuhe von Nike ist Puma für seine außergewöhnlichen Designs bekannt. Doch das außergewöhnliche Design der Schuhe schließt die Qualität der Schuhe nicht aus – im Gegenteil. Die aktuelle Schuhserie von Puma heißt evoSpeed und verspricht eine besondere Geschwindigkeit, sowie ein besonders genaues Ballgefühl. Daneben bietet Puma aktuell auch eine Neuauflage des Klassikerschuhs V1.06 an. Die aktuellen evoSpeed Modelle kosten dabei um die 250€ und sind damit mit die teuersten Fußballschuhe, die aktuell auf dem Markt erhältlich sind. Puma Schuhe fallen in der Regel sehr größengenau aus, nur selten muss man sie etwas größer kaufen.
Welche Schuhe trägt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft?
Die meisten Stars haben einen Ausrüstervertrag mit einer bestimmten Marke abgeschlossen. So tragen Christoph Kramer und Sven Bender den adidas 11 pro, Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos, Philipp Lahm und Andre Schürrle den adidas f50 adizero. Von Nike werden Stars wie Mario Götze (Nike Magista Obra), Sami Khedira (Magista Opus) und Jerome Boateng (Tiempo Legend V) ausgerüstet. Puma wird von Spielern wie Marco Reus (Puma evospeed) und Roman Weidenfeller (Puma evopower 1.2) getragen.
Name | Marke | Schuhname |
---|---|---|
Christoph Kramer | adidas 11Pro | |
Sven Bender | adidas 11Pro | |
Toni Kroos | adidas Adipure 11Pro | |
Philipp Lahm | adidas Adipure 11Pro | |
Sidney Sam | adidas f50 adizero | |
Andre Hahn | adidas f50 adizero 2015 | |
Lars Bender | adidas f50 adizero 2015 | |
Manuel Neuer | Adidas nitrocharge | |
Stefan Kiessling | Adidas nitrocharge | |
Per Mertesacker | adidas Predator Instinct | |
Holger Badstuber | adidas Predator Instinct | |
Marc-Andre ter Stegen | adidas Predator Instinct | |
Max Kruse | adidas Predator Instinct | |
Rene Adler | adidas Predator Instinct | |
Sebastian Jung | adidas Predator Instinct | |
Ron-Robert Zieler | adidas Predator Instinct | |
Miroslav Klose | adidas Predator Instinct | |
Kevin Volland | Nike Hypervenom | |
Sami Khedira | Nike Hypervenom | |
Lewis Holtby | Nike Magista Opus | |
Marcell Jansen | Nike Magista Opus | |
Maximilian Meyer | Nike Magista Opus | |
Marcel Schmelzer | Nike Magista Opus | |
Erik Durm | Nike Mercurial Superfly | |
Marko Marin | Nike Mercurial Superfly IV | |
Mario Gomez | Nike Mercurial Vapor X | |
Oliver Sorg | Nike Hypervenom | |
Leon Goretzka | Nike Magista Opus | |
Maximilian Arnold | Nike Mercurial Superfly | |
Jerome Boateng | Nike Mercurial Superfly | |
Sebastian Rudy | Nike Tiempo Legend V | |
Matthias Ginter | Nike Tiempo Legend V | |
Roman Weidenfeller | Nike Tiempo V | |
Marco Reus | Puma Evopower 1.2 | |
Puma evospeed |
Quelle: https://www.deutschlandtrikot.de/fussballschuhe-zum-deutschlandtrikot
Interessante Fakten zu Fußballschuhen
Da Profispieler von ihren Ausrüstern gesponsort werden, müssen sie ihre Schuhe nicht selbst kaufen, sondern bekommen diese gestellt. Weiterhin bekommen sie größere Summen, wenn sie ihre Marke in der Öffentlichkeit repräsentieren, was natürlich auch durch das Tragen der Schuhe während bedeutender Spiele unterstrichen wird. So besitzen Fußballspieler über eine Saison gut 40 bis 50 Paar Schuhe, da auch andauernd neue Modelle herausgebracht werden und von diesen Modellen auch wieder mehrere Varianten mit verschiedenen Stollenarten und dergleichen. Fußballschuhe sollten nicht direkt in Gebrauch genommen werden, sondern vielmehr erst eingelaufen werden. Weiterhin sollten Fußballschuhe auch regelmäßig gepflegt werden, um die Lebensdauer der Schuhe zu verlängern; dabei halten Schuhe aus Leder in der Regel nicht so lange wie Schuhe aus Kunststoffen. Es empfiehlt sich bei der Anschaffung von Fußballschuhen auf die höherklassigen Modelle zurückzugreifen – zwar sind diese teurer in der Anschaffung, dafür halten sie jedoch länger.