Die 15. Fußball-Europameisterschaft der Männer wird mit dem Eröffnungsspiel am 10. Juni 2016 zwischen Frankreich und Rumänien im Stade de France, Paris, eröffnet. Erstmals treten Anstelle von 16 Mannschaften 24 an dieser Endrunde teil. 51 Spiele später wird mit dem Endspiel am 10. Juli 2016, ebenfalls im Stade de France, die Endrunde beendet. Frankreich trägt im kommenden Sommer nach 1960 und 1984 bereits zum dritten Mal eine Europameisterschaft der Männer aus.
Am 11. Dezember 2008 hat die UEFA Frankreich mit der Ausführung der EM-Endrunde beauftragt. Frankreich konnte sich im Laufe des Auswahlverfahrens der UEFA gegen die Mitkonkurrenten Italien, Türkei und Schweden-/Norwegen durchsetzen. Austragungsstätten der 51 Spiele werden Bordeaux, Lens, Lille, Lyon, Nice, Marseille, Paris (Stade de France), Paris (Parc des Princes), Saint-Etienne und Toulouse sein.
Die Teilnehmenden Nationen teilen sich zu Beginn der Euro in sechs Gruppen (A-F) zu jeweils 4 Nationen auf, bei der jeweils nur die beiden Gruppenersten und -zweiten direkt weiterkommen. Die vier besten Gruppendritten qualifizieren sich ebenfalls für die K.o.-Spiele im Achtelfinale und spielen gegen die Gruppenersten der Gruppe A, B, C und D.
Ehemalige Europameister
Nachdem Spanien seinen Europameisterschaftstitel nach 2008 (1:0 Sieg gegen Deutschland) 2012 wiederholen durfte (4:0 gegen Italien), wird natürlich jede Nation versuchen in Frankreich das Spiel 51 zu gewinnen und sich somit in die lange Liste der Europameister einzutragen. Vor Spanien ist es bis jetzt nur Griechenland (2004), Frankreich (2000 und 1984), Deutschland (1996, 1980 und 1972), Dänemark (1992), Niederlande (1988), Tschechoslowakei (1976), Italien (1968) und der Sowjetunion (1960) gelungen, eine Europameisterschaft für sich zu gewinnen
Der Spielball der Euro 2016
Die EM 2016 wird mit dem am 12. November 2015 vorgestellten „Beau Jeu“ (deutsch: schönes Spiel) des Sportartikelherstellers Adidas ausgetragen. Laut Aussagen von Adidas hat die Entwicklung und Fertigstellung des Spielgerätes der Euro 2016 rund 18 Monate gedauert und soll die Optimierung des „Brazucas“ (offizieller Spielball der WM 2014 in Brasilien) verkörpern.
Farblich soll der Ball die französischen Nationalfarben ausdrücken. Überwiegend ist er in weiß gehalten und kombiniert mit blau, rot und silbernen Aufdruck des EM-Pokals die Nationalflagge Frankreichs. Hinzu kommen noch die Buchstaben „EURO“ und die Zahlen „2016“.
Das offizielle Spielgerät der diesjährigen Euro wurde bereits allen EM-Teilnehmern überreicht, damit alle Spieler die Chance bekommen sich vor Turnierbeginn auf die Eigenschaften des neuen Balles einzustellen.
Neuerungen
Der 139,95 € teure Ball wurde von Weltstar Gareth Bale mitentwickelt und soll durch Mikro-Noppen an der Oberfläche bei jeglichen Witterungen Verbesserungen im Bereich der Griffigkeit, Sichtbarkeit und Flugeigenschaften besitzen. Laut Adidas Aussagen ermöglicht Beau Jeu durch seine thermisch geklebte, nahtlose Oberfläche ein überragendes Ballgefühl und vollkommene Kontrolle. Durch die verwendete Latexblase im Inneren des Spielgerätes soll die Rücksprungeigenschaft verbessert worden sein. Auch soll die Wasseraufnahme verringert worden sein und von der FIFA auf Umfang, Rückprall, Bewahrung von Form und Größe, Druckverlust, Gewicht, Rundheit und Wasseraufnahme geprüft worden sein.
Auch wird eine extrem gute Ballkontrolle und hohe Ballbeschleunigung versprochen, was jedoch das Antizipieren für Verteidiger und Torhüter bei Flankenwechseln und Distanzschüssen erschwert.
Folglich lässt sich zusammenfassen, dass der optimierte Beau Jeu den Interessen und Wünschen der Offensivspieler in die Karten spielt und die Arbeit für Torhüter und Verteidigung noch schwieriger wird.
EM Ball Name | EM Jahr | Land |
---|---|---|
Telstar Durlast | EM 1972 | Belgien |
Telstar Durlast | EM 1976 | Jugoslawien |
Tango Italia | EM 1980 | Italien |
Tango Mundial | EM 1984 | Frankreich |
Tango Europa | EM 1988 | Deutschland |
Etrusco Unico | EM 1992 | Schweden |
Questra Europa | EM 1996 | England |
Terrestra Silverstream | EM 2000 | Belgien & Niederlande |
Roteiro | EM 2004 | Portugal |
Europass | EM 2008 | Österreich & Schweiz |
Tango 2012 | EM 2012 | Polen & Ukraine |
Beau Jeu 2016 | EM 2016 | Frankreich |
Die Vorgänger
Der Beau Jeu tritt in die großen Fußstapfen der Bälle Tango 12 (EM 2012), Europass (EM 2008), Roteiro (EM 2004), Terrestra Silverstream (EM 2000), Questra Europa (1996), Etrusco Unico (1992), Tango Europa (1988), Tango Mundial (1984), Tango Italia (1980), Telstar Durlast (1976 und 1972).
2.3 Die großen Erneuerungen in der Übersicht
Wurden in den 60er Jahren die Spielgeräre oftmals wiederholt benutzt oder nur minimalst geändert, so gelang mit der EM 1972 in Belgien der große Durchbruch für die Eurobälle. Dies war der erste Ball, der nicht mehr aus Lederstreifen gefertigt wurde, sondern aus Sechs- und Fünfecken. Dies war die Geburtsstunde für die moderne Entwicklung und Forschung von Fußbällen. So z.B. bei der EM 1980 bei der das Design des Tango Italia von 20 gleichen Triaden die wiederrum 12 Kreise ergaben geprägt war.
1988 war dann ein großer Durchbruch zu vermelden. Von der WM in Mexiko geprägt, wurden die Bälle nun vollständig aus synthetischen Stoffen hergestellt. Eine hohe Strapazierfähigkeit und geringe Flüssigkeitsaufnahme sprachen für diesen Übergang,
was sich 1992 ebenfalls bewiesen hatte.
Mit dem Fortschritt der Technik konnte auch die Fußballindustrie weitere Fortschritte melden. So konnte man ab 2000 mit einer neu entwickelten Schicht aus syntaktischem Schaum. Dieser sorgte für eine höhere Strapazierfähigkeit und Formbeständigkeit.
2008 wurde für die EM in der Schweiz und Österreich ein Ball aus 14 Panels (sechs in Propellerform und acht in Form eines dreigliedrigen Rotors) entworfen, welcher wesentlich mehr Griff und Kontrolle beim Spielen gewährleistete und grandiose Flugeigenschaften aufwies.
Für die EM in Polen und der Ukraine gelang in zweijähriger Entwicklungsphase ein weiterer großer Schritt in Richtung Perfektion. Durch Tests im Windkanal und die nicht mehr vorhandenen Nähte wurden die Flugeigenschaften nahezu perfektioniert.
WM-Bälle
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Bälle der WM immer als eine Art Vorbild für die zwei Jahre später anstehende Europameisterschaft fungiert haben. Wer das Spielgerät der WM noch ein Experiment, so wurden die Bälle der Europameisterschaften immer wieder besonders gelobt. Nichts desto trotz blieben die Namen und Farben der Weltmeisterschaftsbälle aber immer etwas bekannter und berühmter. So sind beispielsweise der Adidas Brazuca (2014), Jabulani (2010), Teamgeist (2006), Fevernova (2002), Tricolore (1998), Questra (1994), Etrusco Unico (1990), Azteca Mexico (1986) oder Tango Espana (1982) namenstechnisch immer bekannter, als ihre Euro-Brüder, auch wenn sie technisch gesehen öfter schlechter abgeschnitten haben.